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Pfingstausfahrt 2024 um den Obersee

Konstanz, Rohrschach, Bregenz, Lindau, Friedrichshafen, Uhldingen, Konstanz

 

Das war`s dann wohl. Jahrzehntelang hast du uns treue Dienste erwiesen. Nichts brachte dich aus der Ruhe (Wellen, wackelnde Mannschaft). Du bist einfach unkaputtbar. Wir haben dich sowohl als 2er-mit als auch 3er-ohne schätzen gelernt. Doch nun ist es für uns an der Zeit, sich von einer wahren Legende zu verabschieden. «Rhein Ahoi!» Auf deiner wohl letzten Wanderfahrt mit dem Neptun hast du noch einmal bewiesen was in dir steckt!

 

Der Kunststoff D-Doppel Gig aus dem Hause Empacher gilt als Ikone des klassischen Ruderbootes. Er verbindet simple Technik mit hohem Showfaktor und ist auf jedem Terrain zuhause. Auf glattem Wasser gleitet er mühelos dahin. Bei starkem Wellengang zeigt er sein ganzes Können.

Durch seinen perfekten Schnitt überwindet er jede Welle, ohne einen einzigen Tropfen Wasser zu übernehmen – auch bei voller Fahrt. Beschleunigung ist nicht sein Ding. Das merkt man schon wenn man ihn mit seinen ca. 100 kg zum Steg trägt. Aber wenn er mal voll in Fahrt ist, ist er kaum zu stoppen. Sechs Zylinder, doppelt oben liegende Nockenwelle und jede Menge Hubraum bringen ihn auf über 12 km/h.

 

Bei dieser Spitzengeschwindigkeit konnte die «Seekuh» (4er-mit) bei unser Obersee-Tour natürlich nicht mithalten. So vertrieb sich die Mannschaft «Rhein» die Zeit des Öfteren mit Warteschleifen oder Sonnenbaden.

 

Nach nun ziemlich genau 40 Jahren Dienstzeit soll der «Rhein» abgewrackt werden. Wir bekommen einen nagelneuen Doppeldreier. Da der Platz im Bootshaus voll ist, muss der altgediente «Rhein» diesem Jungspund weichen. Ich werde ihn vermissen. Er hat mich immer an meine Jugend erinnert, da ich genau in solchen Empacher-Booten in Düsseldorf Benrath das Rudern gelernt habe. Damals wurden die Boote noch mit Messingdollen gerudert und die 100m vom Bootshaus zur Pritsche hinterm Deich auf der Schulter getragen. 

 

P.S.: Die Rundfahrt war ein tolles Vergnügen. Unser Wettergott und Organisator Armin hat mal wieder ganze Arbeit geleistet. Die Sonne brutzelte uns stets auf den Detz. Das Essen war reichlich und immer ausgezeichnet (bis zu vier Mahlzeiten am Tag). Der kulinarische Höhepunkt war ganz eindeutig das Mittagessen im Pavillon vor dem Hotel Caraleon in Wasserburg. Feinste peruanische Küche mit drei Sternen!

 

                                                                                                                                                                                              Arne Klement